500.000 m³ Wasser in vier Jahren: Reinigung von belastetem Grundwasser aus Waggonproduktion
Düsseldorf – Ob Straßenbahnen oder Güterwaggons: Auf dem ehemaligen DUEWAG Werksgelände an der Königsberger Straße in Düsseldorf wurden in über 70 Jahren unzählige Schienenfahrzeuge für ganz Deutschland hergestellt. Doch die jahrelange Produktion der legendären Waggonfabrik hat ihre Spuren hinterlassen: eine Belastung des Grundwassers mit Teerölrückständen. Der Bereich Bauer Umwelt der BAUER Resources GmbH ist nun maßgeblich daran beteiligt, das Areal zu sanieren und für die Weiterentwicklung eines neuen Industriegebiets zu revitalisieren. Hierzu gehört in erster Linie die Abreinigung des belasteten Grundwassers.
Im Dezember 2020 begannen die Spezialisten des Bereichs Bauer Umwelt mit den verschiedensten Rückbau- und Erdarbeiten, um die 240 m2 große Fläche für die Errichtung einer Grundwasserreinigungsanlage vorzubereiten. Erst dann erfolgte der Antransport der einzelnen Anlagenkomponenten mit fünf Lkw-Fuhren. Innerhalb von nur drei Wochen hat das Team von Heinrich Unger, Vertriebsleiter West vom Bereich Bauer Umwelt, die Anlage Schritt für Schritt betriebsfertig gemacht, d. h. die Auffangwanne inklusive aller Ver- und Entsorgungsleitungen hergestellt, vorgefertigte Komponenten wie Filter, Behälter sowie Container aufgestellt und mittels interner Verrohrung verbunden. Damit die frostanfälligen Komponenten in den kalten Wintermonaten keinen Schaden nehmen, wurde eine Wintersicherung angebracht. Am 1. März 2021 wurde die Grundwasserreinigungsanlage schließlich in Betrieb genommen – mit Erfolg. „Eine tolle Leistung angesichts der kurzen Installationszeit“, betont Heinrich Unger und fügt hinzu: „Hier sind Erfahrung und eine perfekte Zeitplanung gefordert.“ Darüber hinaus ist besondere Aufmerksamkeit verlangt: Zu der vom Grundstück ausgehenden Grundwasserbelastung kommt eine Fahne hochmobiler Schadstoffe (sogenannte „PFT“) hinzu, die von außerhalb des Grundstücks zuströmt und auf die die Anlage auch ausgelegt werden musste.
Seit ihrer Inbetriebnahme reinigt die Anlage mit einer maximalen Durchsatzkapazität von 25 m³/h stündlich rund 12,5 m³ Wasser, das mit Schadstoffen wie PAK, Mangan, CKW und PFC belastet ist. „Konkret wird das belastete Wasser in einem 40 m3 großen Becken mit Absetz-, Belüftungs- und Vorlagekammer sowie einer Kiesfiltration vorbehandelt. Anschließend werden mittels dreier hintereinander geschalteten Wasseraktivkohlefilter die Schadstoffe absorbiert“, erklärt Heinrich Unger. Ist der Reinigungsprozess durchlaufen, wird das Reinwasser über eine Zwischenpufferung wieder in den Abwasserkanal eingeleitet. Auf diese Weise wird bis zum Betriebsende im Jahr 2025 etwa 500.000 m³ belastetes Wasser gereinigt. Während der restlichen Laufzeit erfolgt die Kontrolle der wichtigsten Anlagefunktionen über Fernüberwachung und die Wartung in regelmäßigen Abständen über die Anlagensteuerung im Technikcontainer direkt vor Ort.
Neben der Grundwasserreinigung stehen noch umfangreiche Sanierungsarbeiten auf dem Gelände der einstigen Waggonfabrik an. „Für derartige Projekte bedarf es vor allem Expertise, Erfahrung, technische Möglichkeiten und ein starkes Team. Das haben wir mit der erfolgreichen Inbetriebnahme und dem störungsfreien Betrieb der Anlage bereits unter Beweis gestellt und hoffen daher, weitere Folgeaufträge zu erhalten“, so Heinrich Unger abschließend.
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