Hedwig Arbinger im Podcast

Trash Talk? Von wegen!

Sie verwandelt scheinbaren Abfall in wertvolle Rohstoffe und liest Bodenproben wie andere einen spannenden Roman: Im Interview erzählt Hedwig Arbinger, Betriebsleiterin in Weilheim, was Nachhaltigkeit mit dem Bodenreinigungszentrum zu tun hat. Sie liebt das, was andere loswerden wollen – und bringt nebenbei noch Mama-Sein und Beruf unter einen Hut. Respekt! Die ganze Geschichte gibt es auch live und mit Ton im Podcast. 

Die Bodenflüsterin im Podcast

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Erfahre im Podcast von Hewdig Arbinger, was Nachhaltigkeit mit dem Bodenreinigungszentrum zu tun hat – und wie sie nebenbei Mama-Sein und Job wuppt.

Nachhaltigkeit ist ein großes Wort. Warum ist sie dir in deinem Beruf so wichtig?

Gerade seit ich Mutter geworden bin, ist mir bewusster denn je, wie wichtig es ist, Verantwortung zu übernehmen – nicht nur privat, sondern auch beruflich. Ich möchte, dass mein Kind in einer lebenswerten Welt aufwächst. Und dafür braucht es Menschen, die hinschauen. Die nicht alles einfach wegwerfen, sondern mit Ressourcen sorgsam umgehen. Im Bodenreinigungszentrum (BRZ) in Weilheim habe ich die Möglichkeit, genau das zu tun: Dinge, die auf den ersten Blick wie Abfall erscheinen, in wertvolle Sekundärrohstoffe zu verwandeln – und das mit einem echten Impact. Denn Boden und Bauschutt sind die größten Massenströme in der Bauindustrie. Wenn wir hier nachhaltig ansetzen, können wir richtig etwas bewegen.

Wie kann man sich den Arbeitsalltag im BRZ vorstellen?

Sehr vielfältig – und ganz sicher nie langweilig. Im Kern geht es darum, mineralische Abfälle wie Boden oder Bauschutt aufzubereiten. Das klingt technisch, ist aber im Grunde ein ziemlich kreativer Prozess. Der angelieferte Boden wird zunächst genau analysiert: Wie ist er beschaffen? Welche Stoffe enthält er? Welche Fraktionen können getrennt werden? Häufig ist die Feinfraktion stärker belastet, während die gröberen Bestandteile weiterverwendet werden können. Durch Sieben, Trennen und gezielte Aufbereitung entstehen daraus wieder nutzbare Materialien. Wir suchen für jeden Stoff den besten, nachhaltigen Weg – das macht den Job so besonders.

Du sprichst mit viel Leidenschaft über Boden. Was fasziniert dich daran so?

Boden ist ein wahnsinnig spannendes Material. Er ist gewachsen, hat Geschichte – und wenn man sich intensiv mit ihm beschäftigt, beginnt man, ihn zu „lesen“. Ich schaue mir Analysen, Diagramme und Kohlenstoffverbindungen an und überlege: Was ist das für ein Material? Was kann ich daraus machen? Ich habe manchmal das Gefühl, ich bin Detektivin, die dem Boden sein Geheimnis entlockt. Man lernt, Muster zu erkennen, Zusammenhänge zu verstehen – das begeistert mich jeden Tag aufs Neue.

Welche Fähigkeiten sollte man mitbringen, um in deinem Bereich zu arbeiten?

Ganz klar: Begeisterung und Neugier. Man muss bereit sein, sich reinzufuchsen. Wenn ich ein Probeprotokoll lese, dann will ich wissen: Welche Fremdstoffe sind drin? Passt das zu den Dokumenten? Was kann ich rausholen? Für mich ist das oft wie ein spannender Roman, den ich nicht aus der Hand legen will. Wer Freude daran hat, Dinge zu hinterfragen und kreative Lösungen zu finden, ist hier genau richtig.

Mitarbeiter von Bauer Resources hält Bodenprobe auf einer Schaufel

Boden ist ein wahnsinnig spannendes Material. Wenn man sich intensiv mit ihm beschäftigt, beginnt man, ihn zu lesen.“

Hedwig Arbinger
Betriebsleiterin Standort Weilheim

Du bist nach deiner Babypause recht schnell wieder eingestiegen – wie schaffst du die Balance zwischen Beruf und Familie?

Das war nicht immer einfach – aber es funktioniert, weil ich Unterstützung habe. Ich arbeite teilweise im Homeoffice, kann auf meine Familie zählen und habe ein großartiges Team. Meine Kollegen kennen die Anlage, wissen, worauf es ankommt, und springen ein, wenn es nötig ist. Diese Kombination aus Rückhalt und Flexibilität macht vieles möglich. Klar ist es manchmal hart – aber es lohnt sich.

Wie hat dich Bauer beim Wiedereinstieg unterstützt?

Sehr. Schon während der Elternzeit hat man sich bei mir gemeldet – einfach um zu zeigen: Wir denken an dich, deine Arbeit ist wichtig. Das hat mich unglaublich motiviert. Ich hatte das Gefühl, ich werde wertgeschätzt – und das war letztlich der Anstoß, wieder Vollzeit durchzustarten. Dass ich flexibel im Homeoffice arbeiten kann, hilft natürlich enorm.

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