Alles andere als oldschool: Geothermieanlage für Dießener Gymnasium

• Bauer Resources errichtet auf dem Sportplatz des Ammersee-Gymnasiums ein Erdwärmesondenfeld zur Wärme- und Kälteversorgung
• Installation von insgesamt 57 Einfach-U-Sonden mit einer Tiefe von jeweils 100 m
• Reibungsloser Projektverlauf trotz laufenden Schulbetriebs

Dießen am Ammersee – Wie funktioniert Geothermie eigentlich? Wie tief muss man in die Erde bohren, um Wärme zu gewinnen? Und wie trägt das zum Klimaschutz bei? Solche spannenden Fragen könnten bald Teil des Unterrichts am Gymnasium in Dießen werden. Grund dafür ist die neue Erdwärmesondenanlage, die die BAUER Resources GmbH im Rahmen der Schulerweiterung errichtet. Sie wird den Neubau des Gymnasiums künftig mit Wärme und Kälte versorgen und macht die Schule dadurch nicht nur größer, sondern auch grüner. 

Praktisch, wirtschaftlich, effektiv

Im September 2024 fiel der Startschuss für den ersten von drei Bauabschnitten des nachhaltigen Projekts. Insgesamt wurden 57 Sonden in den Boden eingebracht – jede davon mit einer beeindruckenden Tiefe von 100 m. Zwei leistungsstarke KLEMM KR 805 Bohrgeräte und zwei Bohrteams erledigten diese Aufgabe und realisierten dabei stolze 5.700 Bohrmeter. Besonders hervorzuheben ist die Wahl der Technologie, erklärt Bauleiter Mirco Muelling von Bauer Resources: „Statt der üblichen Doppel-U-Sonden kamen hier Einfach-U-Sonden zum Einsatz.“ Was bedeutet das? Bei Doppel-U-Sonden sorgt die doppelte Rohrführung für eine höhere Wärmeübertragung, bei den Einfach-U-Sonde reicht ein Rohr aus. „Diese sind praktischer, wirtschaftlicher und nahezu ebenso effektiv – und deshalb ideal für eine Anlage dieser Größenordnung“, erklärt der erfahrene Bauleiter. Damit die Erdwärme auch genutzt werden kann, wird die Mannschaft außerdem 2.300 m³ Gräben ausheben und darin mehr als 8 km Rohrleitungen verlegen. Die Sonden werden dann über einen zentralen Verteilerschacht mit der Wärmepumpe verbunden. Abschließend wird die Anlage mit etwa 13.500 l Wasser-Glykol-Gemisch gefüllt und ein hydraulischer Abgleich durchgeführt. 

Schule trifft Baustelle

Eine Baustelle mitten im laufenden Schulbetrieb? Klingt nach Chaos, doch hier läuft alles wie am Schnürchen. Ein strikt eingezäuntes Baufeld sorgt dafür, dass niemand versehentlich in die Bauzone gelangt. „Die Sicherheit der Schüler hat oberste Priorität, weshalb der gesamte Baustellenbereich rund um die Uhr überwacht wird“, so Bauleiter Mirco Muelling. Auch die Logistik ist eine Punktlandung: Materiallieferungen werden exakt in Zeitfenstern getaktet, in denen keine Schulbusse unterwegs sind. So können die notwendigen Transporte reibungslos erfolgen, ohne den Linienverkehr zu beeinträchtigen. „Präzision, Planung und ein Auge fürs Detail – das ist der Schlüssel zum Erfolg“, fasst der Bauleiter zusammen. 

Wo andere kicken, entsteht Erdwärme

Nach der Fertigstellung im März 2025 wird die Erdwärmeanlage Wärme und Kälte für die Schule bereitstellen – und das direkt vom Sportplatz aus. Das Erdwärmesondenfeld wurde mitten auf der einst grünen Rasenfläche errichtet. „Dank der tiefen Verankerung der Sonden kann der Platz auch weiterhin für sportliche Aktivitäten genutzt werden. Der Sportplatz bleibt also in gewohnter Form erhalten – und Fußballfans können beruhigt sein“, betont Robert Sherlock, Bohrfacharbeiter bei Bauer Resources. Neben dem besonderen Standort stach die Baustelle aber auch wegen ihrer Lage am Ammersee hervor. Der atemberaubende Blick auf den malerischen See war quasi das i-Tüpfelchen für die Geothermie-Spezialisten. „Wir werden die Aussicht nach Abschluss der Arbeiten definitiv vermissen“, sagt der Bohrfacharbeiter mit einem Lächeln, und bringt es auf den Punkt: „Ein grünes Projekt in grüner Umgebung.“