Der Natur abgeschaut: Bodenaustausch im Wabenverfahren
Velten – Vor den Toren Berlins liegt die charmante Kleinstadt Velten. Bekannt ist sie nicht nur für ihren bemerkenswerten Schatz an historischen Bauwerken mit liebevoll sanierten Töppervillen, sondern auch als bedeutender Industriestandort in der Oberhavel-Region. Ein Teil dieser Geschichte ist auch die frühere Polychemie Velten GmbH, die bis 1990 eine Vielzahl chemischer Produkte für die Leder- und Zuckerindustrie auf dem dortigen Areal herstellte. Die Folge: Verunreinigungen im Boden und Grundwasser. Die Lösung heißt Bodenaustausch, jedoch nicht auf herkömmliche Weise. Stattdessen kommt ein besonderes Verfahren zum Einsatz, das der Natur einiges abgeschaut hat. Und mittendrin im Geschehen: Bauer Resources – der führende Altlastensanierer in Deutschland.
Systematisch und effizient
Im November 2023 fiel der Startschuss für die Spezialisten von Bauer Resources. „So ein Projekt gehen wir ganz systematisch an“, berichtet Friedrich Leifheit. Alles beginnt mit den vorbereitenden Arbeiten und dem Herstellen der Baustelleninfrastruktur. „Schließlich sind eine gute Vorbereitung und Planung das A und O“, so der erfahrene Projektleiter des Bereichs Umwelt der BAUER Resources GmbH weiter. Nächster Schritt: der Austausch von über 2.000 m3 Boden im Wabenverfahren. Hierbei werden sechseckige Stahlelemente mit einem Hochfrequenzrüttler, der an einem Seilbagger hängt, im Wabenverbund eingebracht. Anschließend werden die Waben mit einem Spezialbagger ausgegreifert. Und das bringt gleich mehrere Vorteile mit sich, weiß Vertriebler Holm Uhlig vom Bereich Bauer Umwelt der BAUER Resources GmbH aus jahrelanger Erfahrung als Projektleiter: „Zum einen können durch die Waben große Flächen effizient und gleichmäßig ausgehoben werden, was eine gründliche Entfernung des kontaminierten Materials ermöglicht. Zum anderen verhindert der hexagonale Querschnitt der Waben mögliche Zwischenräume und somit das Eindringen von Schadstoffen in den umliegenden Boden.“
Mission: Safety first
Weil der Schutz von Mensch und Umwelt bei so einem Projekt höchste Priorität hat, stand das Thema Sicherheit von Anfang an im Mittelpunkt. Und auch insbesondere angesichts der Kontamination des ausgehobenen Bodens mit leichtflüchtigen chlorierten Kohlenwasserstoffen (LCKW) arbeitet das Team äußerst gewissenhaft. So wird der Aushub in flüssigkeits- und gasdichten Deckelcontainern gelagert, um sicherzustellen, dass keine schädlichen Substanzen entweichen können. „Insgesamt heben wir rund 2.200 m3 Boden aus“, erläutert Friedrich Leifheit. Und wohin mit dem belasteten Erdreich? „Dieses wird fachgerecht entsorgt – rund 110 Lkw-Fuhren sind für den Abtransport notwendig.“ Nach dem Aushub werden die Waben schließlich mit sauberem Boden verfüllt und die Stahlelemente behutsam entfernt.
Bereit für den Neuanfang
Noch bis April 2024 geht es auf der Baustelle weiter. Bis dahin werden noch der Grundwasserabstrom gesichert und die Oberfläche wiederhergestellt. Damit ist das frühere Polychemie-Werk endgültig Geschichte und das weitläufige Areal bereit für ein neues Kapitel: als attraktives Gewerbegebiet. Schon in den kommenden Monaten soll die Entwicklung des Gebiets beginnen. Dann zieht auf dem brachen Gelände endlich wieder Leben ein. „Wir freuen uns, dass wir dank der hervorragenden Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten die Baustelle planmäßig abschließen können und somit zum Neuanfang der Fläche beitragen können“, resümiert Holm Uhlig.
Projekt-Video
Pressebilder
Download
Ihre Ansprechpartnerin
Fachpresse Resources, Sanierung, Umwelt